Eine Expressdienstschnittstelle (ESI) dient dazu, besondere, versandbezogene Anforderungen von Expressdienstleistern abzubilden. Diese Anforderungen angesichts der Versandabwicklung lassen sich in drei Gruppen gliedern:
- Etikettendruck (Adressaufkleber, Label)
- EDI (Electronic Data Interchange/IDoc-Schnittstelle) und Tagesabschluss (Manifest, Einlieferliste, bzw. sogenannte End-of-Day-List)
- Paketverfolgung (Tracking)
Eine Expressdienstschnittstelle unterstützt in EWM also folgende Bereiche:
- das Drucken von expressdienstleister-spezifischen Etiketten und speziellen Datenfeldern ohne Verwendung von Drittsystemen
- das Übermitteln aller notwendigen expressdienstleister-spezifischen Daten zum Tagesabschluss über eine frei konfigurierbare Schnittstelle
- die Verwendung der expressdienstleister-spezifischen Daten zur Paketverfolgung
Es können beliebig viele Expressdienste definiert werden. Für jeden Expressdienst muss eine eigene Datenermittlung eingerichtet werden. Jeder Expressdienst wird außerdem immer in Kombination mit dem Parameter „rufendes System“ abgelegt. In EWM entspricht das rufende System der Lagernummer. Die Ausprägung der spezifischen Anforderungen ist standortabhängig. Außer der Funktionalität der Lieferung oder Handling Units verfügt die Anbindung für Expressdienste über einige andere Funktionen:
- Parallele Anbindung mehrerer Expressdienste für eine optimierte Dienstleisterauswahl.
- Festlegen einer beliebigen Anzahl an Feldern (sog. „Metadaten“). Diese können mit folgenden Möglichkeiten gefüllt und gesichert werden:
- Standardfunktionsbausteine
- selbstgeschriebene Funktionsbausteine
- Festwerte
- Zusammensetzungen aus anderen Metadaten
- Die Wertermittlung dieser Platzhalter erfolgt im Moment der Anforderung eines Etiketts über die Druckfunktion am Arbeitsplatz.
In der Standardeinstellung liefert SAP keine fertige Implementierung für einen bestimmten Dienstleister aus. Jeder Dienstleister hat eigene Spezifikationen, die sich von den anderen sehr unterscheiden. Ebenso muss die Nutzung der Schnittstelle mit dem gewünschten Prozess abgestimmt werden.
- Aufrufer der Expressdienstschnittstelle, z.B. 0001.
Eine Instanz der Expressdienstschnittstelle (ESI) kann von unterschiedlichen Systemen bzw. Organisationseinheiten gerufen werden. Eine Unterscheidung der rufenden Systeme ist logisch und notwendig, da die expressdienstleister-spezifische Datenermittlung standortabhängig sein kann. Die Lagernummer ist eine sinnvolle Organisationseinheit. - Expressdienst, z.B. „UPS“.
In diesem Parameter wird eine frei wählbare Bezeichnung eines Expressdienstes eingegeben. - Beschreibung des Expressdienstes, z.B. „Expressdienst Standort Berlin“