In der IMG-Aktivität „Lagertypsteuerung im Blocklager“ wird die Lagertypsteuerung für die Lagertypen festgelegt, die als Blocklager genutzt werden. Das Blocklager wird oft für die Einlagerung bestimmter Produkten wie etwa Reifen, Getränke oder Glasprodukte, die in großen Mengen vorkommen und daher große Lagerfläche in Anspruch nehmen, verwendet. Diese Lagerabwicklung bietet einige Vorteile, z.B.:

  • verringerter Bedarf an physischen Lagerplätzen
  • schneller Zugang zu den Gebinden
  • übersichtliche Strukturierung des Lagers (Einteilung in Blöcke und Zeilen).

Jede Zeile des Blocklagers entspricht einem Lagerplatz. Klassifiziert werden die Lagerplätze nach Lagerplatztypen. Die verfügbare Menge kann dabei entweder auf einen Lagerplatz auf oberster Handling-Unit-Ebene oder auf Platzebene geführt werden. Falls die Bestandsführung auf Platzebene erfolgt, liegt auf einem Lagerplatz nur ein Lagerquant. Bei der Bestandsführung auf oberster HU-Ebene liegen dagegen auf einem Lagerplatz mehrere Lagerquants.

Zu beachten ist, dass zum Zweck des reibungslosen Ablaufs im Blocklager eine Mischbelegung sowie eine Lagerung unterschiedlicher HU-Typen innerhalb der Blocklagerzeilen nicht zugelassen sind.

Außerdem muss berücksichtigt werden, dass eine Kapazitätsprüfung nicht erforderlich ist. Diese erfolgt implizit über die maximale Anzahl der HUs pro Platz. Ebenso ist es nicht zwingend erforderlich, die HU-Typprüfung einzuschalten.

Festgelegt wird die Lagertypsteuerung für das Blocklager unter dem Pfad Extended Warehouse Management/ Wareneingangsprozess/ Strategien/ Einlagerungsregel/ Lagerungsverhalten Blocklager/ Lagertypsteuerung im Blocklager. Bevor in dieser Aktivität entsprechende Einstellungen vorgenommen werden, muss sichergestellt werden, dass für die Lagertypen das Einlagerverhalten „Block“ eingestellt ist.

SAP EWM Lagertypsteuerung im Blocklager_Customizing
SAP EWM Lagertypsteuerung im Blocklager_neuer Eintrag
SAP EWM Lagertypsteuerung im Blocklager

  1. Lagernummer/Lagerkomplex, z.B. 0001 als „Zentrallager“.
    Ein alphanumerischer Schlüssel, der einer eindeutigen Identifizierung eines physischen Lagers dient.
  2. Lagertyp, wie 0040 für „Blocklager“.
    Lagertypen stehen für die Unterteilung des komplexen Lagers und unterscheiden sich durch ihre Lagertechnik, ihre Organisationsform oder ihre Funktion.
  3. Kennzeichen: Anbruchsverwaltung
    Ist dieses Feld markiert, können Anbrüche (auch nicht vollständige Handling Units genannt) verwaltet werden. Pro Block (oder Zeile) ist nur ein Anbruch möglich. Wenn das Zeichen nicht gesetzt ist, können in diesem Lagertyp nur die kompletten HUs verwaltet werden.
  4. Kennzeichen: Sperre Einlagerung nach Auslagerung
    Ist dieses Kennzeichen gesetzt, wird der jeweilige Block für weitere Einlagerungen gesperrt, nachdem die erste Auslagerung erfolgt ist. Dadurch wird verhindert, dass Handling Units zu lange im Lager bleiben, da immer wieder neue HUs eingelagert werden. Die Sperre wird automatisch aufgehoben, sobald die letzte HU aus dem Block rausgenommen wird. Es ist aber auch möglich sie manuell aufzuheben, z.B. nach Ablauf einer bestimmten Frist.
  5. Zeitschranke
    Dieser Parameter steht für die Anzahl der Tage nach der ersten Einlagerung, nach der die Zeile (Lagerplatz) für Einlagerungen gesperrt werden soll. Die erste Einlagerung einer Palette in einer Zeile legt das Wareneingangsdatum aller nachfolgenden Paletten fest. Es ist also sinnvoll, nach einer bestimmten Anzahl von Tagen alle weiteren Einlagerungen in die Zeile zu verhindern, um das Fist-in-first-out-Prinzip nicht zu verletzen.