Dieser Migrationspfad basiert auf einer kompletten technischen Transformation der bereits vorhandenen SAP ERP Business Suite zu SAP S/4HANA. Die bisherige Prozess- und Systemlandschaft wird dabei schrittweise migriert und bleibt grundlegend bestehen, wodurch Individualisierungen bzw. Eigenentwicklungen beibehalten werden können.
Historische Daten werden ohne Neuimplementierung verwendet und profitieren nach der Migration von den Neuerungen und Innovationen der S/4HANA-Plattform.
Die Vorgehensweise bei einer Migration nach dem Brownfield-Ansatz erfolgt normalerweise in zwei Phasen – Der Vorbereitungs- und Realisierungsphase. S/4 HANA setzt das Start-Release SAP ECC 6.0 EHP und eine Datenbank (AnyDB oder SAP HANA DB) voraus. Es ist nicht notwendig, dass das Quellsystem bereits auf der SAP HANA Datenbank basiert, diese Umstellung kann im Zuge der Migration miteinbezogen werden.
Mit dem sog. Readiness Check stellt SAP ein Tool zur Verfügung, das wertvolle Informationen bezüglich des Umstiegs auf SAP S/4HANA liefert. Anhand des Readiness Checks wird eine technische Analyse des bestehenden SAP ERP-Systems durchgeführt. Somit wird eine Datengrundlage geschaffen, die eine detaillierte Sicht auf notwendige Tätigkeiten und voraussichtliche Änderungen des Systems bezüglich der System Conversion liefert.
Wichtige Ergebnisse dabei sind:
- Funktionale Veränderungen und Vereinfachungen in S/4HANA
- Voraussichtliche Systemgröße der HANA-Datenbank
- Empfohlene SAP Fiori Apps (basierend auf häufig genutzter Transaktionen)
- Kompatibilität von Add-Ons und kundeneigenen Entwicklungen (Custom Code Preparation)
Die SAP S/4HANA-Plattform unterstützt als Code-Format nur Unicode. Falls das bisherige ERP- System andere Formate verwendet, muss dies bei der System Conversion beachtet und im Zuge der Migration dementsprechend umgewandelt werden. In diesem Schritt sollte der Code auch von unbenutzten bzw. nicht notwendigen Codezeilen befreit werden.
Der Maintenance Planner ist ein, von der SAP zur Verfügung gestelltes Tool, mit dem die Migration detailliert geplant und das Quellsystem überprüft werden kann. Dabei stehen Funktionen zur Verfügung, mit denen Add-Ons, Business Functions oder Industrielösungen bzgl. der Migration geprüft werden können.
Bei den Pre-Checks werden Systemeinstellungen geprüft, die während der eigentlichen System Conversion erfüllt sein müssen. Diese Prüfungen stehen in Form von SAP-Hinweisen zur Verfügung.
Bei diesem Schritt der Migration wird der verwendete Code nochmal explizit überprüft. Es werden Listen erstellt, in denen der Kunden-Code überprüft und möglicherweise manuell angepasst werden muss, um mit SAP S/4HANA kompatibel zu sein.
Der Software Update Manager wird zur technischen Umsetzung der System Conversion verwendet. Die wichtigsten Punkte dabei sind:
- Migration der Datenbank
- Software Update
- Daten Konvertierung
Beim Update zu S/4HANA aus einem SAP ERP System ist der Umgang mit den Tools „Software Update Manager“ und „Database Migration Option“ unumgänglich. Der SUM ist zumeist in der Realisierungsphase der Migration zu S/4HANA einzusetzen und kann mit oder ohne der Option „Database Migration“ ausgeführt werden. Existiert im aktuellen SAP ERP-System bereits eine SAP HANA Datenbank, wird der SUM ohne die „Datenbankmigration“ ausgeführt.
- SUM ohne DMO: Es existiert bereits eine SAP HANA Datenbank
- SUM mit DMO: Es exisitiert noch keine SAP HANA Datenbank es wird aber auf eine solche migriert
In dieser Nachbereitungsphase werden alle Anwendungen auf ihre Funktionen und die Kompatibilität mit S/4HANA überprüft. Anpassungen im Customizing können getätigt und Daten strukturiert überprüft werden.