Behälter gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Varianten. Innerhalb eines Unternehmens werden meist verschiedenste Behältertypen eingesetzt.
Um den reibungslosen Materialfluss zu gewährleisten, muss die Verfügbarkeit der Behälter sichergestellt werden. In der Praxis sieht das jedoch häufig anders aus. Anstatt auf ein Behältermanagementsystem zu setzen, bauen Unternehmen oft hohe Sicherheitsbestände auf. Das hat eine unnötig hohe Kapitalbindung zur Folge, ohne aber die gewünschte Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Behältermanagementlösungen helfen Unternehmen die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Bestände und somit auch die Kosten zu reduzieren. Dabei ist unter dem Behältermanagement das systematische planen, steuern und überwachen von Behälterkreiskäufen zu verstehen.
Behältermanagement in SAP
Mit Behältermanagement-Lösungen in SAP haben Sie relevante Daten jederzeit im Blick und profitieren von einem reibungslosen Ablauf in der Supply Chain mit kurzen Durchlaufzeiten und hoher Transparenz über die Behälterbewegungen und -bestände.
Komplexe Behälterbewegungen lassen sich z.B. SAP-gestützt entlang der gesamten Supply Chain übersichtlich abbilden. Solche Lösungen in SAP helfen Ihnen dabei, den Überblick über die Behälterbewegungen und -positionen sowie deren Status zu wahren.
Die Vorteile von SAP-gestützten Behältermanagementlösungen:
- Überblick über die Bestände und Positionen ermöglichen das permanente Überwachen der Bestände sowie eine optimale Auslastung der bestehenden Behälter
- Geschaffene Transparenz über die Behälterbewegungen und -standorte erhöht die Planungssicherheit bei geringen Sicherheitsbestände
- Mengenabweichungen werden sofort registriert, Schwund und Verlust der Behälter wird vorgebeugt
- Automatisierte Prozesse reduzieren manuelle Tätigkeiten
- Optimierte Abläufe durch verbesserte Abstimmungsprozesse führen zu Kostenersparnis, z.B. durch weniger gebundenes Kapital im Unternehmen
- Überblick über relevante Informationen und Kennzahlen schafft Übersicht im Unternehmen
Behältermanagement in der Praxis: 3 Fragen, die Sie sich stellen sollten
1. Auswahl der Behälter
Bei Behältern gibt es grundsätzlich 2 Optionen – entweder man verwendet bereits vorhandene oder beschafft neue Standard- oder Spezialbehälter.
Häufig kann man Behälter mieten anstatt sie zu kaufen.
Auch bezüglich Reinigung und Wartung der Ladungsträger muss man entscheiden, ob diese intern oder extern von einem Dienstleister abgewickelt werden sollen.
Folgende Fragen sollten Sie sich bei der Auswahl der Behälter und der Entscheidung zwischen Standard- und Sonderbehälter stellen:
Tipp: Binden Sie in diesen Prozess bereits Entscheidungsträger aus den Bereichen Forschung und Entwicklung mit ein. Durch deren Einschätzung können Sie die Zukunftssicherheit der Behälter besser gewährleisten bzw. frühzeitig erkennen, ob ein Spezialbehälter notwendig ist.
2. Erfassung der Behälterbewegungen zur Kreislaufsteuerung und -überwachung
Behälter bewegen sich in einem ständigen Kreislauf, bestehend aus Volltransporten, Leertransporten und Instandhaltungsmaßnahmen. Dabei ist zwischen unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Kreisläufen zu unterscheiden.
Um eine bedarfsgerechte Behälterversorgung im Unternehmen sicherzustellen, müssen sowohl die Bereitstellungs- als auch die Transportprozesse überwacht werden.
Für die effiziente Steuerung von Behälterkreisläufen empfiehlt sich eine IT-gestützte Lösung. Für die Erfassung der Behälterbewegungen gibt es verschiedene Optionen.
RFID und Barcode zählen in der Logistik zu den gängigsten Verfahren der berührungslosen Identifikation von Objekten. Sie helfen dabei den Überblick zu behalten, was wiederum die Bestände sichert.
Je nach Anforderung und Situation können entweder Barcodes oder RFID vorteilhaft sein.
Barcode | RFID | |
---|---|---|
Mehrfachbeschreibung von Daten | Nicht beschreibbar | Wiederbeschreibbar |
Maximale Entfernung | Direkte Sichtverbindung erforderlich, 0-5 m | Funkübertragung 0-100 m ohne Sichtkontakt, abhängig von Frequenz und Energieversorgung |
Technikproblem | Lesefehler durch Schmutz, Beschädigung, optische Abdeckung | Umweltresistent, aber Störung der Funkübertragung durch Metalle und Flüssigkeiten |
Leserate | Leserate ca. 90% | Leserate ca. 99% |
Typische Datenmenge | 12-15 Zeichen | Speicherung von aktuell 96 KB |
Ablesen der Daten | Handscannen in der Regel erforderlich | Automatisches Lesen durch Gates |
Pulkerfassung | Nicht möglich | möglich |
Kosten | Sehr kostengünstig | Relativ teuer |
3. Behälterbedarfsplanung und Umlaufbestand
Behälter werden für den Transport bestimmter Güter von der Quelle zur Senke verwendet.
Das heißt, es werden nicht die Behälter sondern nur die darin zu transportierenden Güter nachgefragt – der Behälterbedarf lässt sich also indirekt über deren Nachfrage ableiten. Die Grundlage hierfür bilden z.B. Beschaffungs-, Absatz- oder auch Produktionspläne.
Um den Umlaufbestand der Ladungsträger zu optimieren, sollten Sie folgende Parameter berücksichtigen:
Fazit:
Unternehmen, die überlegen ein Behältermanagement einzuführen, müssen sich mit einer Vielzahl an Fragestellungen auseinandersetzen. Je nach Anforderungen, Branche und Gegebenheiten gibt es verschiedene Entscheidungen und Wege.
Wichtig ist jedoch alle relevanten Punkte im Blick zu haben. Folgende Checkliste dient Ihnen hier als Ansatzpunkt und Orientierungshilfe:
Checkliste:
- Wie ist die Integration des Behältermanagements in das Unternehmen und in die Supply Chain geplant?
- Welche Ressourcen und Mitarbeiter müssen bereitgestellt werden?
- Wie weit reicht der Behälterbestand und wie ist der tatsächliche Behälterbedarf zu berechnen?
- Sollen Standardbehälter oder Spezialbehälter verwendet werden?
- Welche Behälterkreisläufe gibt es und welche dieser sollen überwacht werden?
- Welche Kennzahlen dienen der Messung der Leistungsfähigkeit des Behältermanagements?
- Erfassung von behälterbezogenen und kreislaufbezogenen Kosten
- Entscheidung über Outsourcing von Aufgaben der Behälterbewirtschaftung
- Implementierung einer Identifikationstechnologie zur Erfassung der Behälterbewegungen und Codierung aller Behälter
- Auswahl eines IT-Systems zur Abbildung behälterbezogener Informationen
- Berücksichtigung von Behältereigenschaften bei der Produktentwicklung und (Weiter-) Entwicklung von Behältern
- Sicherstellung einer ständigen Überwachung der Behälterbedarfe sowie der behälter- und kreislaufbezogener Kosten