Um den Warenfluss mit SAP EWM zu optimieren, kann man unter SAP EWM auf verschiedene Methoden des Cross-Dockings zurückgreifen. Dabei ermöglicht Cross-Docking es, Waren zu versenden ohne dass zuvor ein Wareneingangsprozess stattgefunden haben muss.
Das heißt es gibt nur eine Lagerbewegung von der Wareneingangs- zur -ausgangszone. Einlagerungs- und Auslagerungsschritte können so vermieden werden.
Was ist Cross-Docking?
Bei Cross-Docking wird Ware in nur einer Lagerbewegung direkt von der Wareneingangszone zur Warenausgangszone bewegt. Dazwischen werden keine Einlagerungs- oder Auslagerungsschritte durchgeführt werden.
Ist die Einhaltung von FIFO- oder FEFO-Strategien notwendig, kann beispielsweise kein Cross-Docking implementiert werden.
Cross-Docking-Methoden in SAP EWM
In SAP EWM werden insgesamt 5 verschiedene Cross-Docking-Methoden angeboten:
- Transport-Cross-Docking (TCD)/Lieferanten-Cross-Docking
- Warenverteilung
- EWM-Opportunistisches Cross-Docking (EWM stößt den Prozess an)
- Push Deployment
- Kommissionieren vom Wareneingang (PFGR)
Je nach Cross-Docking-Methode entscheiden unterschiedliche SAP-Komponenten ob ein Cross-Docking-Prozess verwendet wird:
Cross-Docking-Typ | Geplant/Opportunistisch | Welche Komponente entscheidet Cross-Docking? |
---|---|---|
TCD | Geplant | EWM-Routenfindung |
Warenverteilung | Geplant | SAP ERP |
EWM-Opportunistisches CD | Opportunistisch | EWM-Lageraufgabenerzeugung |
Push-Deployment | Opportunistisch | Event Driven Quantity Assignment in SAP APO |
PFGR | Opportunistisch | EDQA in SAP APO |
Geplantes Cross-Docking in SAP EWM
Beim TCD wird im Warenausgangsprozess eines EWM-Lagers über die Routenfindung ermittelt, ob in einem Folgelager Cross-Docking zum Einsatz kommen soll.
Ist eine Cross-Docking-Route günstiger als eine direkte Lieferung an den Warenempfänger, startet der Cross-Docking-Prozess. Dieser unterscheidet sich signifikant von einem normalen Warenausgang: Der Bestand wird dabei auf einen speziellen TCD-Lagerort gebucht und für das Zwischenlager ein TCD Lieferpaar (Anlieferung + Auslieferung) erzeugt. Im Zwischenlager findet das Cross-Docking physisch statt. Erst wenn die Ware abschließend das Zwischenlager verlässt wird der Bestand aus dem Werk ausgebucht.
Ist auch in Folgeschritten Cross-Docking in der Routenfindung wieder die effizienteste Option, kann sich direkt ein weiterer Cross-Docking-Schritt anschließen.
Für Übersicht über die Cross-Docking-Prozesse sorgt der in SAP ERP vorhandene Cross-Docking-Monitor.
Wenn der Abnehmer der Ware bereits bei der Verteilung feststeht, kann man die Ware über ein Verteilzentrum via Cross-Docking direkt an die Kunden ausliefern.
Die durchgängige Planung, Steuerung und Abwicklung des Warenflusses kann sowohl mittels Push- als auch Pull-Verfahren über die Warenverteilung durchgeführt werden. Der Abnehmer der Ware steht bei diesem Verfahren bereits zum Beschaffungszeitpunkt fest, eine ein- oder mehrstufige Verteilung der Ware ist möglich.
Zur Planung kann man entweder einen Aufteiler (Push) oder eine Sammelbestellung (Pull) nutzen.
Mögliche Prozesse sind:
- Warenverteilungs-Cross-Docking
- Flow-Trough-Prozesse: Artikel- oder abnehmerorientiert