Im vorhergehenden Teil unseres Logistiklexikons haben wir Sie über die verschiedenen Einlagerungsstrategien informiert und was man bei diesen beachten sollte. Um die richtige Strategie für das eigene Unternehmen zu finden ist es allerdings von Nöten die Verweildauer aller Materialien im Lager zu analysieren.
Der Begriff „Ladenhüter“ beschreibt in diesem Kontext also Waren (speziell im Einzelhandel), die eine sehr hohe Verweildauer im Lager (dem Ladenregal) haben. Die Umschlagshäufigkeit bei solchen Waren ist also entsprechend niedrig. Diese Waren nennt man „Langsamdreher“. Doch es gibt im Idealfall auch Materialien und Waren, die eine sehr hohe Umschlagshäufigkeit haben. Diese nennt man Schnelldreher, oder auch Fast Mover.
Was ist ein Fast Mover?
Wie eingangs bereits erwähnt handelt es sich bei Fast Movern (Schnelldreher) um Artikel mit sehr hoher Umschlagshäufigkeit. Das bedeutet, dass Fast Mover im Rahmen weniger Tage oder Wochen in schneller Frequenz ausgelagert werden müssen.
Schnelldrehende Produkte bieten im Vergleich zu den langsamdrehenden eine relativ hohe Produktrentabilität aufgrund ihrer geringen Lagerhaltungskosten im Verhältnis zu ihren Produktionskosten. Bei Fast Movern handelt es sich häufig um kostengünstigere Produkte.
Was ist die Umschlagshäufigkeit?
Die Umschlagshäufigkeit im Lager ist eine Kennzahl, die beschreibt wie oft ein gewisser Lagerbestand eines Produktes im Laufe eines Geschäftsjahrs dem Lager entnommen wird. Wird ein Produkt also oft nachgefragt, also auch häufig entnommen, besitzt das Produkt eine hohe Umschlagshäufigkeit.
Anhand der Umschlagshäufigkeit kann man im strategischen Management eventuelle Schwächen des Unternehmens feststellen.
Langsamdreher
Wie auch „Schnelldreher“ ist der Begriff „Langsamdreher“ eine Bezeichnung aus der Warenrotation und beschreibt Produkte mit einer niedrigen Umschlagshäufigkeit bzw. Verkaufsfrequenz. Diese Waren befinden sich oft über lange Zeiträume im Lager und verursachen deshalb höhere Lagerhaltungskosten.
Wird ein Produkt als Langsamdreher eingestuft, ist dies nicht automatisch ein Zeichen für mangelnde Qualität, sondern hat oft einen saisonalen oder preislichen Grund. In diesen Fällen sollte hinterfragt werden, ob diese Produkte weiterhin im Sortiment benötigt werden oder ob ggf. eine Just-in-Time Produktion erfolgen soll.
Wie stellt man Fast- und Slow Mover fest?
Um festzustellen, welche Produkte am stärksten am Umsatz eines Unternehmens beteiligt sind verwendet man die sogenannte ABC-Analyse (auch Programmstrukturanalyse). Bei dieser wird jedes Produkt analysiert und dann in die Klassen A, B und C eingeteilt, wobei der Klasse A die größte Bedeutung zuzuordnen ist.
Schnelldreher befinden sich also in der Klasse A und Langsamdreher in der Klasse C. In Zahlen ausgedrückt bedeutet die Klasse A ca. 80 % Wertanteil, wobei die Klasse C lediglich 5 % entspricht.
Vorteile der ABC-Analyse:
- Gutes Verhältnis von Nutzen zu Aufwand
- Übersichtliche und transparente Darstellung möglich
- Einfach Anwendbarkeit
Nachteile der ABC-Analyse:
- Ausrichtung auf ein einziges Kriterium
- Keine Berücksichtigung qualitativer Faktoren
- Verlässliche Daten werden als Grundlage benötigt