In dieser Ausgabe unseres Lexikons rund um das Thema Logistik beschäftigen wir uns mit einem Begriff, der in keinem Unternehmen dieser Welt fehlen darf. Dabei gibt es vielerlei verschiedene Ausprägungen und eine noch breitere Variation an Einsatzmöglichkeiten. Wir erklären das Qualitätsmanagement.

Was ist Qualitätsmanagement?

Der Begriff Qualitätsmanagement umfasst die Planung, Steuerung und das Überwachen eines Qualitätsprozesses sowie die Ergebnisse des Prozesses. Gutes Qualitätsmanagement soll darauf zielen, Kunden näher an das Unternehmen zu binden sowie sich Marktanteile dauerhaft zu sichern und wirtschaftlich zu handeln.

Qualitätsbeauftragte in einem Unternehmen haben dadurch die grundlegende Aufgabe, für eine verbesserte Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu sorgen. Zusätzlich sollen sie Mitarbeiter schulen und anleiten, um die, oftmals auch gesetzlich vorgegebenen, Standards einzuhalten. Speziell in Branchen wie der Automobilindustrie, der Luftfahrt oder auch in Teilen des Gesundheitswesens werden diese Standards von staatlicher Seite vorgegeben.

Somit werden unter dem Überbegriff des Qualittätsmanagements auch alle Tätigkeiten und Maßnahmen zusammengefasst, die die Prozessqualität im Unternehmen verbessern. Um das allerdings zu erreichen, gibt es verschiedene Modelle um ein Qualitätsmanagement entsprechend zu gestalten.

DIN EN ISO 9001

Die Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 ist das am weitesten verbreitete Modell, um Unternehmensleistungen durch alle Prozesse hinweg zu verbessern.

Das Modell EN ISO 9001 setzt eine Norm des Qualitätsmanagementsystems (QM-Systems) mit bestimmten Mindestanforderungen fest, die eine Organisation erreichen sollte. Produkte und Dienstleistungen werden auf diese Weise bereitgestellt, die Erwartungen von Kunden sowie eventuelle amtliche Anforderungen erfüllen müssen. Auch dieses Managementsystem unterliegt einem stetigen Verbesserungsprozess.

Beispiel

Um wiederkehrende Fehler bei sich und Ihren Mitarbeitern sowie Fehlerkosten in der Arztpraxis zu vermeiden, wird das Qualitätsmanagement angewendet. Durch die Reduzierung der Fehler und der Überwachung stellt sich eine bessere Praxisqualität ein und führt gleichzeitig auch zu einer höheren Patientenzufriedenheit, welche zum erfolgreichen Praxiszulauf führt.

 

European Foundation for Quality Management Modell (EFQM-Modell)

Als Teil des sogenannten Total-Quality-Management (umfassendes Qualitätsmanagement) wurde das European Foundation for Quality Management (EFQM)-Modell bereits 1988 von einer europäischen Kommission bestehend aus 14 Unternehmen in den Niederlanden gegründet.

Bei dem Modell handelt es sich um ein Wettbewerbsmodell, welches nicht bestimmte Vorgaben erfüllen soll. Im Fokus steht die Bewertung, die selbstverantwortlich ist.

Der Hauptfokus des EFQM-Modells ist das ständige Verbessern anhand von Innovationen und Lernen in allen Unternehmensteilen sowie das Zusammenarbeiten mit anderen EFQM-Anwendern. Nach dem Modell wird sich ständig an den weltbesten Umsetzungen orientiert, sodass die Maximalpunktzahl nie erreicht werden kann. Dies fördert eine höhere Motivation für weitere Verbesserungen. Das Modell wird nicht nur in Wirtschaftsunternehmen sondern auch in Dienstleistungs- und Sozial-Einrichtungen angewendet.

Das Modell ist unterteilt in die fünf Voraussetzungskriterien:

  • Führung
  • Politik & Strategie
  • Mitarbeiter
  • Partnerschaften & Ressourcen
  • Prozesse

Ebenso wird das Modell in weitere vier Ergebniskriterien gegliedert:

  • Mitarbeiterbezogene Ergebnisse
    Personalfluktuation, Mitwirkung des Verbesserungsteams
  • Gesellschaftsbezogene Ergebnisse
    Sponsoring von sozialen oder ökologischen Projekten, öffentliche Auszeichnungen
  • Kundenbezogene Ergebnisse
    Reaktionszeiten, Ausfallraten
  • Schlüsselergebnisse
    Durchlaufzeiten, Erfahrungswerte

 

4 Vorteile des EFQM-Modells:

  • Ganzheitliches Modell mit Überblick über alle Bereiche
  • Möglichkeit zur systematischen Weiterentwicklung durch transparente Darstellung der messbaren Leistungen
  • Internationale Verwendung und dadurch Vergleichsmöglichkeiten
  • Darstellung der direkten Wechselwirkung zwischen Maßnahmen und Ergebnissen