In dieser Ausgabe unseres Logistiklexikons haben wir das Thema Datenfernübertragung (DFÜ) genauer für Sie beleuchtet. Was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt und wie genau diese Art der Kommunikation funktioniert haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Was ist die Datenfernübertragung?

Grundsätzlich wird die Datenübertragung zwischen zwei Geräten mit Hilfe eines sogenannten Vermittlers als Datenfernübertragung (DFÜ) bezeichnet. Der Vermittler selbst ist dabei in der Regel eine Stelle, die die zu sendenden Daten so aufbereitet, dass sie über größere Distanzen gesendet werden können, in den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Art Modem.

Die gesendeten Daten werden also durch das Sender-Modem in analoge Signale umgewandelt, über das Telefonnetz oder andere Übertragungswege übermittelt und anschließend vom Empfänger-Modem wieder in digitale Signale umgewandelt, um ausgewertet werden zu können. Um eine Übertragung allerdings möglich zu machen, muss ein spezielles DFÜ-Protokoll verwendet werden. Welches Protokoll hier genau verwendet wird, muss vorab im DFÜ-Netzwerk festgelegt werden.

Welche Arten der DFÜ gibt es?

Die einfachsten und vermutlich am weitesten verbreiteten Arten der DFÜ sind die Übermittlung über die analoge Telefonleitung (Telefongespräche) sowie die Nutzung einer DSL Verbindung mit all ihren Untervarianten (DSL, WLAN, UMTS, usw.). Zusätzlich können auch beispielsweise GSM, HSDPA oder Ethernet verwendet werden.

Eine der wichtigsten Arten der DFÜ für die Wirtschaft bildet allerdings das sogenannte Electronic Data Interchange (EDI).

Was ist EDI?

Besonders im deutschen Sprachraum wird EDI mit DFÜ gleichgesetzt, wobei EDI deutlich klarer definiert ist. Grundsätzlich beschreibt EDI ebenfalls die Übertragung von Daten zwischen zwei Endpunkten (in der Regel von Computer zu Computer). Allerdings ist das klare Ziel von EDI nicht nur die Übertragung der Daten, sondern eine höchstmögliche Prozessautomatisierung durch integrierte Geschäftsabläufe zu erreichen.

Dabei kann EDI in vielen verschiedenen Szenarien verwendet werden:

  • Austausch von Bestellinformationen zwischen Unternehmen und Lieferant
  • Übermittlung elektronischer Rechnungen
  • Übermittlung elektronischer Lieferaufträge an Logistikdienstleister
  • Abwicklung von Zahlungsaufträgen
  • Stammdatenmanagement
  • usw.

Da der elektronische Datenaustausch weit verbreitet ist, wird dieses Prinzip von Unternehmen unterschiedlichster Größe in unterschiedlichsten Ländern verwendet. Um zu gewährleisten, dass die Kommunikation auch über Grenzen hinweg funktioniert, werden bestimmte Standards von Datenformaten, Kommunikationskanälen oder Medien, wie beispielsweise EDIFACT, verwendet.

EDIFACT

EDIFACT bedeutet Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport und ist ein internationaler und branchenübergreifender Standard für den elektronischen Austausch von Geschäftsdaten.

Je nachdem welches ERP-System verwendet wird können auch weitere Standards verwendet werden. Bei SAP-Systemen erfolgt der elektronische Datenaustausch beispielsweise über das sogenannte SAP IDoc. Weiter Informationen finden Sie hier.

 

 

Sollten Sie Unterstützung bei der Einrichtung Ihrer IDoc-Schnittstellen benötigen oder generelle Projekte rund um SAP planen, schauen Sie auch gerne auf unserer Homepage um oder kontaktieren Sie uns direkt. Wir helfen Ihnen gerne weiter.