Einführung eines neuen Lagerverwaltungssystems in SAP WM

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Ergebnisse des Projektes

  • Neues Lagerverwaltungssystem komplett in SAP abgebildet

  • Integrierte Chargen- und MHD-Verwaltung

  • Integrierte Umbuchung des Bestandseigentümers zur Abwicklung des Webshops

  • Integrierte Bio-Zertifizierungsprüfung

  • Beleglose Kommissionierung mit mobilen Funkscannern und Datenbrillen

  • Integrierte KEP-Dienstleisteranbindung

„Zusammen mit SERKEM haben wir es geschafft, in den ersten beiden Tagen über 1.100 Lieferscheinpositionen mit einer Auslieferquote von nahezu 100% termingerecht auszuliefern. Zusätzlich wurden schon die ersten Umlagerungen, Wareneingänge, Retouren sowie weitere Sonderprozesse erfolgreich gebucht.“

Markus Menne, Bereichsleiter Logistik, AGRAVIS Raiffeisen AG

AGRAVIS

Die ganze Geschichte

AGRAVIS – Der Kunde

Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist ein modernes Agrarhandelsunternehmen in den Segmenten Agrarerzeugnisse, Tierernährung, Pflanzenbau und Agrartechnik. Sie agiert zudem in den Bereichen Energie, Bauservice und Raiffeisen-Märkte.

Die AGRAVIS Raiffeisen AG erwirtschaftet mit über 6.000 Mitarbeitern mehr als 6 Mrd. Euro Umsatz und ist als ein führendes Unternehmen der Branche mit mehr als 400 Standorten überwiegend in Deutschland tätig. Internationale Aktivitäten bestehen über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 20 Ländern und Exportaktivitäten in mehr als 100 Ländern weltweit. Unternehmenssitze sind Hannover und Münster.

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Mrd € Umsatz (2016)
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Mitarbeiter
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überwiegend nationale Standorte

Die Herausforderung: Auf einen Blick

  • Fast 15.000 verschiedene Produkte im Lager
  • Mehr als 1,3 Mio. Lieferscheinpositionen
  • 12.400 Fachbodenplätze im Teilbereich
  • 817 Palettenkommissionierplätze im Teilbereich
  • 2.186 Palettennachschubplätze im Teilbereich
  • Anbindung des bestehenden ERP-Systems

AGRAVIS – Die Herausforderung

Success Story AGRAVIS Herausforderung

Bestehendes SAP-System als Basis

Bei AGRAVIS ist bereits ein SAP-System im Einsatz, das jedoch bisher nur im Bereich Finanzbuchhaltung & Controlling (FI/CO) genutzt wurde. Die Integration der SAP-Standardmodule im ERP-Bereich für Verkauf (SD), Materialwirtschaft (MM) und Lagerverwaltung (WM) konnte also auf Basis des bestehenden SAP-Systems erfolgen.

Schnittstellen zum aktuellen ERP-System

Die Kommunikation zwischen dem SAP-System und dem sich aktuell im Einsatz befindlichen ERP-System „IRIS“ musste gegeben sein. Kommissionsscheine, Warenannahmescheine, Inventurbestände sowie Artikel- und Kundenstammdaten sollten entsprechend übertragen werden.

AGRAVIS

Integration auf bestehendem SAP-System

AGRAVIS – Das Projekt

Durch die Zusammenarbeit mit SERKEM laufen bei AGRAVIS nun alle Prozesse SAP-gestützt ab. Das neue Lagerverwaltungssystem zur Abwicklung der Logistikprozesse ist in einem Teilbereich des Distributionszentrums Münster im Einsatz. Der Rollout der Lösung auf das ganze, 23.000 m² große Distributionszentrum mit zusätzlichen Erweiterungen wie z.B. Gefahrgutmanagement, wird in einer nächsten Periode umgesetzt. Das neue System wurde komplett in SAP auf Basis von Standardbelegen abgebildet. Dabei wurde das bestehende ERP-System über entsprechende Schnittstellen an das „neue“ SAP-System angebunden.

„Ein großer Vorteil ist, dass das neue Lagerverwaltungssystem gut mit dem bestehenden Warenwirtschaftssystem IRIS harmoniert, aus dem Artikelstamm- und Belegdaten übertragen werden können. Im Gegenzug übermittelt das neue System Belegdaten für Lieferscheine, führt einen Bestandsabgleich durch und liefert Inventurdaten.“
Hermann Nüsse, Informationssysteme, AGRAVIS Raiffeisen AG

Beim Wareneingang wird nun die Chargennummer und das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) der Artikel berücksichtigt. Das SAP-System prüft dies und verhindert anschließend eine Zusammenlagerung mehrerer Chargen bzw. verschiedener MHD auf einem Einlagerungsplatz.
Bei der integrierten Biozertifizierungsprüfung wird die Nummer an der Ware mit der Nummer auf dem Beleg abgeglichen. Somit wird geprüft, ob die Ware biozertifiziert und die entsprechende Kennzeichnung korrekt ist.

Bezüglich der Lagerung der Waren sind nun unterschiedliche Bestandseigentümer im SAP-System angelegt. Es wird nun zwischen der Raiffeisen WebShop GmbH & Co. KG, die als Konzerngesellschaft der AGRAVIS Raiffeisen AG fungiert, und der AGRAVIS Raiffeisen AG selbst, unterschieden.

Unter anderem unterscheidet das SAP-System auch bei der Kommissionierung für die Raiffeisen WebShop GmbH & Co. KG zwischen verschiedenen Szenarien. Das Lagerverwaltungssystem ist nun im Stande, bei einem Verkauf von AGRAVIS an die Raiffeisen WebShop GmbH & Co. KG zu unterscheiden, ob die Ware physisch im Lager bewegt wird oder ob die Ware am selben Lagerplatz liegen bleibt und nur den Eigentümer wechselt.

Die Kommissionierung wird im Teilbereich des 23.000 m² großen Distributionszentrums in Münster beleglos mit mobilen Funkscannern und Datenbrillen abgewickelt. Alle Kommissionieraufträge mit dem gleichen Liefertag, Kundennummer, Adress-ID und Versandartschlüssel werden im SAP-System zu einem Kommissionierlos gebündelt. Kommissionierlose können je Kommissionierzone oder je komplette Speditionstour differenziert gestartet werden.

Im nächsten Schritt soll zusätzlich noch eine Gewichtskontrolle umgesetzt werden. Nach jeder Kommissionsposition soll das LVS eine Gewichtskontrolle durchführen, dieses abgleichen und in bestimmten Fällen einen Fehlerhinweis liefern, mit der einmaligen Möglichkeit der Korrektur. Durch die Waagenanbindung sollen  die Fehlerhinweise und das Gewicht der fertigen Kommissionspalette zukünftig gespeichert werden.

Um die Artikel möglichst schnell versenden zu können, wurde im Zuge der Einführung des neuen LVS auch eine KEP-Dienstleisteranbindung umgesetzt. Im Paketversandbereich des Distributionszentrums Münster ist im ersten Schritt der KEP-Dienstleister DHL an SAP angebunden worden. Auch verschiedene Speditionen sind nun in SAP integriert. Für den Versandprozess werden die Adresslabel automatisch mit den dienstleisterspezifischen Formatierungen generiert und direkt aus dem SAP-System heraus gedruckt.

Fazit

Zusammen mit SERKEM konnten bei AGRAVIS in den ersten Tagen über 1.100 Lieferscheinpositionen mit rund 339 Paketen ausgeliefert werden. Zum Start standen ca. 10.000 Artikel des Agrarhandels zur Verfügung. Durch das neue Lagerverwaltungssystem in SAP sind nun verbesserte Wareneingangs- und Warenausgangsprozesse sowie das reibungslose verbuchen von Umlagerungen und Retouren garantiert. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Zeitersparnis sowie eine Steigerung der Prozesssicherheit im Unternehmen.

AGRAVIS LVS SAP

„Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz, konstruktive Diskussionen und hervorragenden Ideen und Lösungsvorschläge im bisherigen Projektverlauf. Ich bin begeistert, wie schnell offene Punkte diskutiert und umgesetzt wurden. Die Zusammenarbeit war unkompliziert und hat gerade abteilungsübergreifend echt Spaß gemacht!“

Markus Menne, Bereichsleiter Logistik, AGRAVIS Raiffeisen AG

Bilder: © AGRAVIS Raiffeisen AG