In vielen Unternehmen sind die Personalabteilungen mit den vorhandenen Massen an Daten schlichtweg überfordert. Nur in den wenigsten Fällen können aus den zur Verfügung stehenden Daten aussagekräftige Erkenntnisse für das Unternehmen abgeleitet werden:

  • Zum einen fehlen die notwendigen Systeme und Instrumente um Kennzahlen abzuleiten oder Personaldaten miteinander zu verknüpfen.
  • Zum anderen werden die Auswirkungen des Potenzials der Belegschaft auf den Geschäftserfolg häufig unterschätzt.

Auch wenn Personalplanung und Talentanalysen zu den Top-Prioritäten von Unternehmen zählen, werden Personalentscheidungen bei 50% der Unternehmen nicht auf Grundlage objektiver Daten zu den Kompetenzen und Kenntnissen der Mitarbeiter getroffen.

Die Personalabteilungen finden es schwierig, dem Unternehmen strategisch wichtige Personalinformationen bereitzustellen sowie Vorteile aus der vorhandenen Datenmenge zu ziehen.

Herausforderungen und Chancen von Big Data im Bereich Personal

Die Herausforderung bei Big Data besteht für Unternehmen darin, eine enorme Menge unterschiedlicher Daten aus unterschiedlichen Quellen möglichst präzise auszuwerten, so dass sich unternehmerische Entscheidungen darauf stützen lassen.

In Zeiten des Fachkräftemangels liegt die Chance von Big Data im HR-Bereich vor allem in „Talent Analytics“. Denn mittlerweile sind Unternehmen weltweit auf der Suche nach den besten Talenten. Nach der Einstellung sollen diese in die Organisation integriert werden – möglichst schnell und effektiv.Hier können Big Data und Analytics helfen.

Durch die Analyse einer großen Anzahl an komplexen Personalinformationen und die Umwandlung in aussagekräftige Talentkennzahlen, haben Personalverantwortliche die Möglichkeit Fachkräftemängel und Entwicklungsmöglichkeiten zu identifizieren sowie drängende HR-Fragen zu beantworten. Verfügt z.B. das Unternehmen über die geeigneten Mitarbeiter, um die Ziele des Geschäftsplans zu erreichen bzw. die erwartete Wachstumsrate zu erzielen?

Dennoch nutzen laut einer Umfrage der IBM unter 342 Personalvorständen aus 18 Branchen bisher kaum Unternehmen diese Möglichkeiten in ihrer Personalarbeit.

Nicht einmal die Hälfte der befragten Unternehmen setzt bislang Workforce Analystics ein und noch weniger wenden aktuell Predictive Analytics an.

Dennoch befürchtet die Mehrzahl der Unternehmen mittlerweile ohne entsprechende Analysewerkzeuge im Wettbewerb nicht mehr bestehen zu können – so das Ergebnis einer weltweit durchgeführten Studie von Capgemini und EMC: Demnach befürchten 65 % der befragten Unternehmen den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit wenn sie nicht auf Big Data setzten.

Was die Beafragten denken – weitere Ergebnisse der Studie auf einen Blick:

Big Data verschiebt traditionelle Industriegrenzen 64%
Neu Akteure verschärfen den Wettbewerb 27%
Angst vor Wettbewerb durch Big-Data-Startups 53%
Steigende Investitionen in den nächsten 3 Jahren 54%
Big Data als eigenständige Umsatzquelle 61%
Reorganisation um neue Chancen durch Big Data zu nutzen 43%

 Big Data im HR