Mit der IMG-Aktivität „Verfügbarkeitsgruppe bei Einlagerung einstellen“ wird die Verfügbarkeit des Produkts, abhängig vom Lagertyp, bestimmt. Die Verfügbarkeit eines Produkts wird vom System über die Bestandsart abgebildet. So haben beispielsweise die Produkte im Einlagerungsprozess die Bestandsart F1. Laut SAP Advanced Planning & Optimization (SAP APO) ist diese Bestandsart als „nicht oder nur teilweise verfügbar (nur für dringende Aufträge)“ definiert. Beim Quittieren der Einlagerung auf dem endgültigen Lagerplatz bekommen die Produkte automatisch die Bestandsart F2, die als „voll verfügbar“ in SAP APO gilt. Zu diesem Zweck werden den Lagertypen die Verfügbarkeitsgruppen zugeordnet.

Eine Verfügbarkeitsgruppe ermöglicht eine Gruppierung der Bestandsarten in EWM nach APO-Verfügbarkeit. Verwendet wird die Verfügbarkeitsgruppe nur im EWM Customizing. Einer Verfügbarkeitsgruppe werden folgende Objekte zugeordnet: Ein Lagertyp, eine Lagerprozessart sowie eine Bestandsart. Dadurch ergeben sich die erlaubten Bestandsarten pro Lagertyp.

Voraussetzung:

Die Bestandsarten müssen im Customizing der Logistics Inventory Management Engine (LIME) bereits angelegt werden. Außerdem müssen die ATP (available-to-promise)-Bestandskategorien im SAP APO Customizing so festgelegt werden, dass sie die unterschiedlichen Verfügbarkeiten abbilden. Weitere Informationen sind im Einführungsleitfaden im APO Customizing unter dem Pfad Supply-Chain-Planung/ Multilevel Supply & Demand Matching (SDM)/ Capable-to-Match (CTM)/ Bestandskategorien festlegen enthalten.

In der Standardeinstellung hat SAP folgende zwei Verfügbarkeitsgruppen bestimmt:

  • 001 für die Ware im Einlagerungsprozess
  • 002 für Ware nach abgeschlossener Einlagerung

Dadurch hat SAP  für jede Bestandsart im Enterprise-Resource-Planning-System (ERP-System), z.B. frei verwendbar, zwei Bestandsarten definiert: F1 als „frei verwendbar im Einlagerungsprozess“ sowie F2 als „frei verwendbar nach abgeschlossener Einlagerung“.

Eine automatische Umbuchung, beispielsweise von F1 auf F2, wird vom System nur in folgenden Fällen durchgeführt:

  • Von-Lagertyp und Nach-Lagertyp haben unterschiedliche Verfügbarkeitsgruppen
  • Die Verfügbarkeitsgruppe im Nach-Lagertyp ist obligatorisch
  • Die Bestandsart im Von-Lagertyp gehört nicht zur Verfügbarkeitsgruppe des Nach-Lagertyps

Die Verfügbarkeit des Produkts abhängig vom Lagertyp wird im EWM Customizing unter dem Pfad Extended Warehouse Management/ Wareneingangsprozess/ Verfügbarkeitsgruppe bei Einlagerung einstellen definiert.

SAP EWM Verfügbarkeitsgruppe bei Einlagerung einstellen_Customizing
SAP EWM Verfügbarkeitsgruppe bei Einlagerung einstellen

  1. Verfügbarkeitsgruppe definieren
    Eine neue Verfügbarkeitsgruppe muss erst dann definiert werden, wenn beide, in der Standardeinstellung erhaltenen Verfügbarkeitsgruppen, nicht ausreichen. Sollte der Zeitpunkt des Transports in einem Lagertyp dieser Verfügbarkeitsgruppe mit Bezug zu einer Lieferung in SAP APO ausgewertet werden, sollte unter Terminart eine neue Terminart aus dem ERP-System angegeben werden.
    Wichtig: Für den Fall, dass eine Standard-Lagernummer kopiert wurde, muss keine Verfügbarkeitsgruppe definiert werden.
  2. Lokationsunabhängige Bestandsart definieren
    Die lokationsunabhängigen Bestandsarten müssen nur dann definiert werden, wenn Bestandsarten benötigt werden, die nicht mit den ERP Bestandsarten verknüpft sein sollen.
    Lokationsunabhängige Bestandsarten haben folgende Funktionen:

    • Ermittlung der ERP-Bestandsart und des ERP-Lagerorts (zusammen mit dem Customizing-Schritt Lagerorte aus dem ERP-System in EWM abbilden unter Extended Warehouse Management/ Schnittstellen/ ERP-Integration/ Warenbewegungen/ Lagerorte aus dem ERP-System in EWM abbilden).
    • Ermittlung der Folgebestandsart bei einer Bewegung von einem Lagertyp mit einer Verfügbarkeitsgruppe (beispielsweise 001 für Wareneingangszone) nach einem Lagertyp mit einer anderen Verfügbarkeitsgruppe (z.B. 002 für den endgültigen Lagertyp).
      Wichtig: Wurde die Standard-Lagernummer kopiert, muss keine Lokationsunabhängige Bestandsart angelegt werden.
  3. Bestandsart einstellen
    Einer Lagernummer wird eine Bestandsart, eine Verfügbarkeitsgruppe sowie eine lokationsunabhängige Bestandsart zugewiesen.
    Wichtig: Wenn die Standard-Lagernummer kopiert wurde, muss keine Bestandsart eingestellt werden.
  4. Verfügbarkeitsgruppe einem Lagertyp zuordnen
    Einem Lagertyp wird eine Verfügbarkeitsgruppe zugeordnet. Es ist außerdem möglich einzugeben, ob die Verfügbarkeitsgruppe in dem Lagertyp obligatorisch ist. Es wird empfohlen, die Verfügbarkeitsgruppe im endgültigen Lagertyp auf obligatorisch zu setzen. Die Verfügbarkeitsgruppe im Lagertyp, in dem die Wareneingänge zu Lieferungen gebucht werden, muss dagegen nicht obligatorisch sein. Somit können die Wareneingänge auch dann gebucht werden, wenn der Bestand eine Bestandsart hat, die nicht zum Lagertyp gehört.