SAP EWM lagerinterne Funktionen

SAP EWM bietet Ihnen im Vergleich zu SAP WM eine Reihe von neuen und erweiterten Funktionalitäten.

Lagerreorganisation, Inventur und Nachschub sind nur drei von weiteren umfangreichen Funktionalitäten die im SAP EWM im Standard zur Verfügung stehen. Sie können SAP EWM lagerinterne Funktionen zusammen mit den Wareneingangs- und Warenausgangsprozessen darstellen und verfügen so über ein Höchstmaß an Transparenz.

Vergleich SAP WM – SAP EWM: SAP EWM lagerinterne Funktionen

Erweiterung um die Zuordnung von Wellen zu Lieferpositionen

In WM können den Wellen Lieferungen zugeordnet werden.

In EWM ist bei der Wellenbildung auch die Zuordnung von Lieferpositionen sowie ein wellenmäßiger Split möglich. Dadurch können Kommissionierungsvorgänge von mehreren Plätzen aus erfolgen, z.B. Ganzpaletten aus der Reserve.

Des Weiteren können Wellen über Wellenvorlagen automatisch erstellt werden und das unter Berücksichtigung von z.B. Terminen und Kapazitätsgrenzen.

Die Arbeit im Lager wird dadurch noch flexibler organisiert, da der Materialfluss besser gesteuert und somit entzerrt werden kann. Ein Vorteil v.a. bei Lieferungen mit vielen Positionen.

Erweiterung um den direkten Nachschub als neues Szenario

Mit dem direkten Nachschub als neuem Szenario kann der Kommissionierer automatisch eine Lageraufgabe für den Nachschub erzeugen.

Der Kommissionierer gibt einen bestimmten Ausnahmecode auf dem RF-Gerät ein und erzeugt so die Lageraufgabe für den Nachschub. Diese wird ihm dann als nächste zu bearbeitende Position auf seinem RF-Gerät angezeigt. Jetzt kann er die korrekte Menge der Lieferposition kommissionieren und den Kundenauftrag termingerecht abarbeiten.

Erweiterung um neue produktbezogene Inventurverfahren

Zu den neuen Inventurverfahren zählen

  • produktbezogenen Inventurverfahren wie z.B. das Cycle Counting
  • die Kombination aus lagerplatz- und produktbezogenen Inventurverfahren, wie Stichtags- und AdHoc-Inventuren.

Die Vorteile der Inventurabwicklung in EWM:

  • Schnelldreher können häufiger gezählt werden als Langsamdreher
  • Die Verwendung von HUs ist vollständig in die Inventurabwicklung integriert
  • Inventuren können im laufenden Betreib durchgeführt werden
  • Inventurzählung und Ausbuchen von Differenzen können anhand von Berechtigungen auf Mengen- und Werttoleranzen erfolgen
  • Difference Analyzer als Tool, das je nach Berechtigungen das Ausbuchen von Differenzen ins SAP ERP-System ermöglicht (kumulativ oder auf Einzelpositionsbasis)

Verschrottung als neue Funktion

Bei der Verschrottung in SAP EWM gibt es 2 Szenarien, in beiden Fällen wird die Lagerkapazität und Lagereffizient durch die Verschrottung erhöht:

  • Geplante Verschrottung:
    Auf Basis der in SAP APO ermittelten Prognose wird der Verschrottungsprozess für eine geplante Senkung von Überbeständen im Lager initiiert und ausgeführt
  • Ungeplante Verschrottung:
    Beschädigte oder unbrauchbare Produkte werden erkannt und der Verschrottungsprozess angestoßen.

Nur bestimmte Personen haben die Berechtigung für das Durchführen einer Verschrottung.

Qualitätsprüfung als neue Funktion

SAP EWM erkennt automatisch, ob die angelieferte Ware qualitätsgeprüft werden muss, und führt eine automatische Prüfplatzerkennung durch. Folgeaktivitäten können flexibel definiert werden, wodurch je nach Prüfergebnis logistische Folgeaktivitäten automatisiert angestoßen werden.

Neben der Integration von EWM in die Quality Inspection Engine (QIE) existiert zusätzlich eine Schnittstelle ins ERP QM. Erweiterungen dieser Integration gibt es mit dem EWM-Release 9.1., die Prüfung ist dann auch für Teilmengen möglich.

Kitting als neue Funktion

Der Prozess des Kitting wird in SAP EWM aus der Produktion ins Lager verlegt.

Das heißt die Zusammenstellung der Einzelkomponenten einer Baugruppe zu einem Kit wird bedarfsgerecht der jeweiligen Nachfragesituation angepasst. Durch die Verlagerung Richtung Endverbraucher kann flexibler auf Bedarfsschwankungen reagiert werden

SAP EWM unterstützt folgende2 Kittingprozesse :

  • Kit-to-Stock: Bausätze werden auf Vorrat produziert und eingelagert
  • Kit-to-Order: Auftragsbezogene Zusammenstellung der Ware

Lagerdisposition und Lager-Reorganisation als neue Funktion

Bei der Lagerdisposition ermittelt SAP EWM den optimalen Lagerplatz anhand von Produkt-, Bedarfs- und Packdaten.

Die Lager-Reorganisation übernimmt die Optimierung der Anordnung der Produkte im Lager auf Basis der Lagerdispositionsdaten.

In Kombination mit der Lager-Reorganisation sorgt die Lagerdisposition dafür, dass sich das richtige Produkt in der richtigen Menge am richtigen Lagerplatz befindet und schafft somit die Grundlage für eine wegeoptimierte Kommissionierung.

Neben effektiveren Kommissionierungsprozessen bringt diese Kombination eine Maximierung der Lagerkapazität sowie die Minimierung der Nachschubvorgänge mit sich.

Lagerauftragserstellung als neue Funktion

Die Lagerauftragserstellung in SAP EWM dient der Bildung von optimalen Arbeitspaketen für die Ressourcen im Lager.

Lageraufgaben können auf der Basis eines flexiblen Regelwerks in der entsprechenden Reihenfolge zu Lageraufgaben gebündelt werden, um

  • die Wegezeiten zu optimieren
  • schwere Produkte vor den leichteren zu kommissionieren
  • das maximale Gewicht eines Lagerauftrags zu berücksichtigen

Die benötigten Kommissionierbehälter können außerdem berechnet und automatisch angelegt werden.

Lagersteuerung als neue Funktion

Mit der neuen Funktion für die Lagersteuerung in SAP EWM können komplexe Ein- und Auslagerungsprozesse sowie lagerinterne Prozesse flexibel definiert und gesteuert werden, und das unter Berücksichtigung des Lagerlayouts.

SAP EWM ermittelt dabei automatisch den nächsten Prozessschritt und kann auch die entsprechende Lageraufgabe automatisch erstellen.

Die automatisierte Steuerung der Lagerprozesse reduziert die Prozessdauer deutlich: Ware wird schneller eingelagert und steht somit früher für die weitere Verteilung zur Verfügung.

 

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