Über die neue Technologie der SAP, S/4HANA, konnte man die letzten Wochen, Monate und Jahre einige Erkenntnisse erlangen. Die Vorteile, die dieses neue System bringt liegen deshalb auch klar auf der Hand. Doch was sollen Sie tun, wenn Sie bereits ein SAP-System einsetzen um Ihre Prozesse zu verwalten? Wie sieht der Wechsel von SAP ERP 6.0 auf die neue Business Suite genau aus und worauf sollte man achten?
Der Wechsel
SAP S/4HANA lässt sich nicht ohne die einschlägigen Begriffe, wie z. B. „In-Memory-Architektur“ erklären. Dieses Beispiel ist natürlich nicht zufällig ausgewählt. Die In-Memory-Plattform stellt den wohl größten Unterschied von S/4HANA zu seinen Vorgängern dar und sorgt außerdem für die zahlreichen Vorteile. Somit ist S/4HANA allerdings auch kein Nachfolger von SAP ERP 6.0 im herkömmlichen Sinne. Die Lösung vertritt eine ganz eigene Produktlinie.
Das bedeutet jedoch auch, dass der Wechsel kein Einzelprojekt ist. Konnte bei SAP ERP ein „einfaches“ System-Upgrade durchgeführt werden, oder eine Datenbank migriert werden, müssen nun andere Schritte eingeleitet werden, die die gesamte IT-Systemlandschaft mit einbeziehen.
Die SAP selbst empfiehlt eine Transformation des bestehenden Systems auf die neue Architektur durchzuführen. Durch diese können komplexe und heterogene IT-Landschaften vereinfacht und somit die Grundlage für schlankere und effektivere Prozesse geschaffen werden.
Die Wege
Die Unternehmen, die einen Wechsel von SAP ERP auf S/4HANA in Betracht ziehen, stehen also vor der Entscheidung für einen von drei verschiedenen Wegen.
Greenfield
Der erste Weg und auch der einfachste ist eine sogenannte „Greenfield Implementierung“. Dabei handelt es sich um ein „grünes Feld“, auf dem es keine Notwendigkeit gibt, bereits bestehende Strukturen zu ändern oder zu entfernen. Einfach ausgedrückt bedeutet dies eine vollkommen frische Implementierung des Systems, oft verbunden mit einer Daten-Migration aus einem Legacy-System (Ursprungs-System).
System Conversion
Der zweite und von der SAP präferierte Weg ist die System Convertion. Bei dieser wird das bestehende System unter Beibehaltung von Customizing, Entwicklung, Daten, Berechtigungen usw. auf S/4HANA umgestellt. Jedoch muss im Voraus geprüft werden ob sämtliche Programmierungen oder Add-On-Programme übertragen werden können.
Ab ERP 6.0 EHP0 kann eine System Convertion ohne ein zusätzliches Upgrade auf ein höheres EHP durchgeführt werden. Allerdings muss das Zielsystem bereits ein Unicode-System sein, da mit Netweaver 7.50 ausschließlich Unicode-Systeme unterstützt werden. Ist dies nicht der Fall muss vor der System Convertion eine entsprechende Unicode-Konvertierung stattfinden.
Der große Vorteil einer solchen System Convertion liegt darin, dass für die beiden großen Schritte eines „Upgrades“, also Datenbank-Wechsel und Upgrade, nur eine Downtime benötigt wird. Auf dem herkömmlichen Weg müsste für beide Schritte eine separate Downtime berechnet werden.
„Readiness Check“
Damit der Wechsel gelingt, müssen Firmen ihre IT-Systeme im Zuge der System Conversion an die technischen Rahmenbedingungen von SAP S/4HANA anpassen. Es empfiehlt sich, die erforderlichen Anpassungen in vier Schritten zu analysieren. Diese stellen einen „Readiness Check“ für SAP S/4HANA dar und sollten so früh wie möglich durchgeführt werden, um eine Übersicht möglicher Anpassungen zu bekommen und diese als vorbereitende Maßnahmen während des laufenden Betriebs berücksichtigen zu können.
Um einen reibungslosen Ablauf eines Wechsels auf SAP S/4HANA zu gewährleisten ist es trotzdem unerlässlich entsprechende Experten zu kontaktieren.